Haus Zabergäu Brackenheim setzt neue Maßstäbe in der Ausbildung
Freigestellter Praxisanleiter mit der Qualifikation als Lehrer
Das Haus Zabergäu setzt neue Maßstäbe in der Ausbildung von neuen Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern. Hierfür wird ein eigener Anleiterwohnbereich etabliert. Die Auszubildenden erhalten hier durch mehrere Praxisanleiter gezielte Anleitung und Ausbildung.
Die Profession der Pflegefachkräfte in der Alten- und Krankenpflege entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich weiter. Zuletzt reformierte die Bundesregierung mit dem neuen Pflegeberufe-Reformgesetz zum 1. 1. 2020 den Berufszweig mit einer generalistischen Ausbildung zur/m Pflegefachfrau/mann weiter.
Die Evangelische Heimstiftung setzt mit einer eigenen Ausbildungskampagne die Segel und somit eine klare Botschaft, welche Wertigkeit die Ausbildung von zukünftigen Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern in der Heimstiftung hat. Auch für das Haus Zabergäu in Brackenheim hat die Ausbildung ihrer Auszubildenden eine hohe Priorität.
So gibt es bereits seit vielen Jahren einen freigestellten Praxisanleiter mit der Qualifikation als Lehrer für Pflegeberufe als „Ausbilder“ der täglichen praktischen Ausbildung. So wurden zusätzlich im Jahr 2019 und 2020 insgesamt acht Pflegefachkräfte zu Praxisanleitern weitergebildet. Diese erweitern das Team der Praxisanleiter im Haus Zabergäu auf insgesamt 13 Personen.
Auch der prozentuale Anteil von Anleitungszeiten der Auszubildenden erhöht sich mit der neuen Ausbildung auf gesetzlich vorgegebene 10 Prozent der jeweiligen Einsatzzeit. So erhöhen sich auch hier die Maßstäbe und die Freistellung der Praxisanleiter. Dies veranlasst die Hausdirektion und die Pflegedienstleitung des Haus Zabergäu zu einer weiteren Maßnahme, die in der Region Heilbronn nochmals neue Maßstäbe in der Ausbildung setzt.
So wird der Wohnbereich IV der Einrichtung ab 1. April zum neuen Anleiterwohnbereich. Hier werden vermehrt Auszubildende eingesetzt und erhalten durch die Pflegefachkräfte des Wohnbereichsteams, welche alle die Weiterbildung zum Praxisanleiter haben, Anleitung. Durch die hohe Zahl der Auszubildenden, welche hier ihren Einsatz haben werden, können sich diese auf eine geringere Anzahl von Bewohnern konzentrieren und das theoretisch Erlernte in die Praxis umsetzen.
AOK-Projekt „Prävention in der Pflege“
Pflegekräfte haben in ihrem Job erhebliche körperliche und psychische Belastungen zu meistern. Deshalb verlangt der Gesetzgeber von den Krankenkassen für diese Berufssparte zusätzliche Maßnahmen in der Gesundheitsförderung. Die AOK Baden-Württemberg geht mit ihrem Projekt „Prävention in der Pflege“ – kurz PiP – darüber hinaus.
Sie fördert mit dem Modellvorhaben in sieben ausgewählten Pflegeeinrichtungen in der Region Heilbronn-Franken sowohl das Wohlbefinden von Mitarbeitern als auch das der Bewohner. Im Landkreis Heilbronn startet PiP im Haus Zabergäu in Brackenheim.
Hausdirektorin Lilli Haldenwanger und Jürgen Heckmann, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Heilbronn-Franken bewerteten das Vorhaben bei der Vertragsunterzeichnung als „innovativ und nachhaltig“. „Mit dem Programm ‚Prävention in der Pflege‘ verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Es nützt den Menschen, die hier arbeiten und wohnen, gleichermaßen“, erläuterte Jürgen Heckmann.
„Mit diesem Projekt können wir die Gesundheitsförderung in unserer Einrichtung weiter ausbauen und verbessern. Das ausgezeichnete Präventions-Know-how der Gesundheitskasse bildet dafür ein wesentliches Fundament,“ betonte Lilli Haldenwanger.
Voraussetzung für die Teilnahme an PiP ist, dass die Pflegeheime einen Mitarbeiter mit einem Stellenanteil von 20 Prozent für die Aufgabe eines Gesundheitsmanagers freistellen und einen Arbeitskreis Gesundheit im Unternehmen einrichten. Dabei werden die Einrichtungen durch ein AOK-Expertenteam zwei Jahre lang unterstützt. Dazu Jürgen Heckmann: „Gesundheitsförderung, die langfristig und erfolgreich sein will, muss in den Strukturen der Heime fest verankert sein.“
Das „Haus Zabergäu“ hat diese Bedingungen gerne erfüllt: „Mit PiP“, so Lilli Haldenwanger, „können wir die ohnehin hohe Qualität der Gesundheitsförderung in unserem Haus weiter ausbauen. Bewohner wie Pflegekräften werden davon profitieren.“
