Aushöhlung des Ärzteangebots im Zabergäu
In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn, Harald Becker, sowie Melanie Junge, Geschäftsführerin SLK Praxis GmbH und Leiterin Prozess-und Organisationsmanagement, informierten sich die Vorstandsmitglieder des Fördervereins über aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung.
Ganz oben auf der Tagesordnung stand die Zukunft der Notfallpraxis im Gesundheitszentrum. Rolf Kieser befürchtet eine Aushöhlung des Ärzteangebots in Zabergäu und Umgebung. Nach dem Urteil des Bundessozialgerichts vom 24.10.2023 hatte sich der Fördervereins-Vorsitzende Rolf Kieser mit einem Schreiben an die Bundesminister Lauterbach und Heil gewandt. Das Bundesgesundheitsministerium plant jetzt den Aufbau von „Integrierten Notfallzentren“.
Diese sehen vor, dass Patienten außerhalb der Öffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte in eine Klinik gehen, in der es zugleich eine Notfallpraxis gibt. Dort wird dann entschieden, ob der einzelne Patient stationär versorgt werden muss oder ob der Hausarzt weiterhelfen kann. Nach wie vor liegt die Patientenzahl in der Brackenheimer Notfallpraxis bei über 8000 pro Jahr.
Wie Geschäftsführer Becker berichtete, zählen die SLK-Kliniken derzeit zu den ganz wenigen Krankenhäusern in Deutschland, die keine roten Zahlen schreiben. Durch stark gestiegene Kosten und einen zunehmenden Mitarbeitermangel befinden sich 80 Kliniken bereits in der Insolvenz.
Mit der Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums haben die SLK-Kliniken zum 1. Januar 2024 die unfallchirurgische/orthopädische Praxis Golter/Tischer übernommen und sorgen damit für Versorgungssicherheit. Der vom Förderverein, der Elfriede Sommer Stiftung sowie dem Lions-Club Güglingen/Zabergäu unterstützte Operationssaal ist an vier Werktagen ausgelastet.