Das Osterfest 2021 war für das Haus Zabergäu ein ganz Besonderes

Bewohner und Mitarbeiter sind nahezu alle geimpft & es gab einen gebackenen Osterhasen vom Förderverein
Im Alten- und Pflegeheim „Haus Zabergäu“ in Brackenheim beginnt das vorsichtige Aufatmen. Seit einem Monat sind alle Bewohner und Mitarbeiter, die zugestimmt haben, geimpft. Klar war und ist, das Corona-Virus betrifft alle. Besondere Achtsamkeit herrscht deshalb auch in den Alten- und Pflegehäusern der Evangelischen Heimstiftung vor. Als größtes Pflegeunternehmen in Baden-Württemberg und Träger von 145 Einrichtungen, davon 86 Pflegeheime und 30 Pflegedienste, hat sich die Evangelischen Heimstiftung sehr früh und sehr konsequent auf das Corona-Virus eingestellt. 

Auch in Brackenheim, im „Haus Zabergäu“, gelten von Anfang an strenge Maßnahmen, wie die Hausdirektorin Lilli Haldenwanger mitteilt. „Wir wollen mit geringen Kontakten das Risiko auf ein Minimum reduzieren“, so ihre Aussage. Dies ist inzwischen etwas gelockert, aber Masken zu tragen ist nach wie vor Pflicht.

Zu Ostern war es dennoch nicht möglich, Ostergeschenke auf die Stationen zu bringen. Deshalb hat der Vorsitzende des Fördervereins Altenheim und Bürgermeister i. R. von Brackenheim, Rolf Kieser, zusammen mit Irene Böhringer der Hausdirektorin Lilli Haldenwanger einen vom Bäcker gebackenen Osterhasen im Eingangsbereich der Einrichtung übergeben lassen.

Das trockene Wetter hat es dann am Ostersamstag erlaubt, dass draußen der ehemalige Bezirkskantor Hans-Günther Mörk und Rolf Kieser noch eine musikalische Einlage im Garten geben konnten. Seit vielen Jahren übergibt Rolf Kieser den Bewohnern vom „Haus Zabergäu“ zu Weihnachten und auch zu Ostern ein Geschenk. Kieser sieht darin ein Brückenbauen in der Osterzeit. Diese Tradition wollte er auch 2021 trotz Corona nicht ausfallen lassen. Aus gegebenem Anlass musste jedoch die kleine Feier mit musikalischer Begleitung in der Einrichtung entfallen. 

Die 121 Bewohner im „Haus Zabergäu“ dürfen das Haus verlassen und auch etwas mehr Besuch empfangen, seit sie geimpft sind, so die Hausdirektorin. Für die Altenheimbewohner hatte der Förderverein durch eine örtliche Bäckerei für jeden Bewohner einen Osterhasen backen lassen. Diese hat Rolf Kieser zusammen mit Irene Böhringer, die unter anderem im Haus Zabergäu die Besuchsdienste managt, persönlich im Eingangsbereich der Hausdirektorin, Lilli Haldenwanger, überreicht. 

Der Verein wollte wieder einmal zeigen, so Kieser, dass es wichtig ist, dass die Heimbewohner sich nicht alleingelassen fühlen. Der Förderverein wollte damit auch an diesem Osterfest eine kleine Freude bringen. Hans-Günther Mörk spielte auf dem E-Piano. Die Bewohner vom Haus Zabergäu lauschten den halbstündigen Klängen und auch den Melodien der Eppinger Sopranistin von den Balkonen und der Terrasse aus. Es erklangen frohe Volkslieder, wie „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Du liegst mir am Herzen“ und „Lobe den Herren“. Wenngleich die Zuhörer nur vom Fenster oder von Balkon und Terrasse aus den Klängen lauschen durften, war es doch für alle eine große Freude in der Zeit der – wenn auch inzwischen gelockerten – Besucherabstinenz. Sie dankten mit viel Applaus für die österliche Botschaft in Form von Kulinarischem und Musikalischem.

www.ev-heimstiftung.de/brackenheim-haus-zabergaeu

Meinung der Evangelischen Heimstiftung zur Pflegereform
Zum Entwurf zur Reform der Pflegeversicherung, den Jens Spahn vorgelegt hat, meint Ann-Christin Kulick, Referentin Corporate Publishing der Evangelischen Heimstiftung, er bleibe hinter den Erwartungen der Branche und – noch schlimmer – auch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Aus einer echten Pflegereform, die mit viel fachpolitischem Rückenwind zu dem lang erhofften Paradigmenwechsel führen könnte, ist eine weitere Pflegebaustelle geworden. Leider haben sich die Befürworter eines „relativen Deckels“ durchgesetzt, der Heimbewohnerinnen und -bewohner erst nach zwölf Monaten mit einem 25-prozentigen Leistungszuschlag entlastet; im dritten Jahr sollen es 50 Prozent und im vierten Jahr 75 Prozent sein. 

Dieser Vorschlag ist nicht nur hochbürokratisch und unsinnig, sondern auch ungerecht und weitgehend wirkungslos. „In den Einrichtungen sind durchschnittlich etwa 40 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner nicht länger als zwölf Monate im Pflegeheim, das heißt, sie haben von der Reform gar nichts. Sie bezahlen weiterhin Eigenanteile von teilweise über 1500 Euro monatlich allein für die Pflege mit stark steigender Tendenz“, erläutert auch Bernhard Schneider, Sprecher der Initiative Pro-Pflegereform. 

Den Bewohnerinnen und Bewohnern werden damit die Mehrkosten aufgebürdet, die mit der Einführung des Personalbemessungssystems zu erwarten sind. Der „relative Deckel“ ist damit alles andere als gerecht und sozial ausgewogen. Kernstück seiner Pläne war die Begrenzung der Eigenanteile auf maximal 700 Euro und 36 Monate. So weit soll es nach seinen neuesten Vorschlägen nun aber doch nicht kommen. Eindeutig die bessere Variante ist der von der Initiative Pro-Pflegereform und Professor Heinz Rothgang ausgearbeitete Sockel-Spitze-Tausch, den Jens Spahn in seinen Eckpunkten als „gedeckelten Eigenanteil“ in seine Novembereckpunkte aufgenommen hatte. Warum? Er entlastet alle Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen sofort. 

Weitere Infos unter www.pro-pflegereform.de