Förderverein Gesundheitsversorgung Zabergäu und Umgebung e.V.

Gemeinsam gegen die Schließung der Notfallpraxis Brackenheim
Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach, Abgeordnete des Deutschen Bundestages, des Landtages von Baden-Württemberg, Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister, Gemeinderäte, Tausende von Befürwortern der Petition sowie der Förderverein Gesundheitsversorgung Zabergäu und Umgebung e.V. mit seinen knapp 700 Mitgliedern haben sich massiv gegen die weitere Schließung von Notfallpraxen durch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg ausgesprochen.

Dennoch soll die bewährte Bereitschaftspraxis im Brackenheimer Gesundheitszentrum zum 30. November 2025 aufgelöst werden. Das ist für die Menschen dieser Region keine akzeptable Lösung und würde für ihre Gesundheitsversorgung dauerhafte Nachteile aufwerfen.

Was spricht gegen die Schließung?

1. Der ländliche Raum verliert
Nach der Schließung des Krankenhauses Brackenheim bricht ein weiterer Pfeiler der wohnortnahen Gesundheitsversorgung weg.

2. Mehrkosten für Gesundheitssystem und Versichertengemeinschaft
Durch längere Wegstrecken für die bisherigen 8000 Patienten ergeben sich zusätzlich etwa 272.000 km pro Jahr. Dazu kommen gegenüber heute mehr Transporte mit Taxi, Rettungswagen und Krankentransportwagen.

3. Funktionierender Trägerverein wird zerschlagen
Der Verein „Ärztlicher Notfalldienst Landkreis Heilbronn Süd e.V.“ mit rund 120 Ärzten ist bestens organisiert und betreibt die Bereitschaftspraxis für die 132.000 Einwohner mit hoher Zufriedenheit.

4. Notaufnahmen und Bereitschaftspraxen in Krankenhäusern bleiben überlastet
Trotz längerer Öffnungszeiten und verstärktem Personaleinsatz sind weiterhin unzumutbare Wartezeiten zu befürchten. Ebenso bleibt fraglich, inwieweit die vorhandenen Ärzte eine Entlastung erfahren.

5. Kann die Kassenärztliche Vereinigung die hausärztliche Versorgung überhaupt noch sicherstellen?
Knapp 1000 Hausarztpraxen sind derzeit in Baden-Württemberg nicht besetzt. Rund ein Drittel der noch praktizierenden niedergelassenen Hausärzte gehen demnächst in den Ruhestand. Die Erfahrungen lassen einen weiteren Anstieg der nicht besetzten Hausarztpraxen auf 2000 befürchten. Die Kassenärztliche Vereinigung hat den gesetzlichen Auftrag, die haus- und fachärztliche Versorgung sicherzustellen. Die bisherige Entwicklung lässt bezweifeln, ob die Kassenärztliche Vereinigung ihren Sicherstellungsauftrag überhaupt noch erfüllen kann.

Sollte die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg an ihren Plänen festhalten, dürften sich die Mitglieder des Kreistages Heilbronn ihren Beschluss zur Schließung des Krankenhauses Brackenheim vom 7. November 2016 in Erinnerung rufen, wo es heißt: „Am Standort Brackenheim stellen die SLK-Kliniken eine für die Bevölkerung bedarfsgerechte, qualitativ gute ambulante sowie eine rehabilitative Versorgung sicher, die Folgendes umfasst:

– eine stationäre Einrichtung der geriatrischen Rehabilitation in Verbindung mit

– einem Notarztstandort

– und einer umfassenden allgemeinärztlichen Versorgung

sowie einer ambulanten Notfallversorgung.

Der Förderverein Gesundheitsversorgung Zabergäu und Umgebung e.V. unterstützt die Kundgebung am Samstag, 8. Februar 2025, 14:00 Uhr, auf der Festwiese am Bürgerzentrum Brackenheim und freut sich über eine starke Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Rolf Kieser, 1. Vorsitzender des Fördervereins Gesundheitsversorgung Zabergäu und Umgebung e.V.